Vorsorge Brustkrebs – Mammographie
Bei Brustkrebs verändert sich das Brustdrüsengewebe, und bildet einen, oder sogar mehrere bösartige Tumore. Solche Geschwülste im Gewebe können entweder gutartig oder bösartig sein. Nur bei bösartigen Tumoren handelt es sich auch tatsächlich um Brustkrebs.
Brustkrebs ist die häufigste Krebsform bei Frauen – in Deutschland erkrankt etwa jede Zehnte im Laufe ihres Lebens daran. 2012 gab es etwa 69.550 Neuerkrankungen.
Drei Viertel der Brusttumore sind gutartig und müssen oft nicht behandelt werden.
Das Mammographie-Programm ist ein zusätzliches Angebot zu der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt. Durch die Mammographie kann eine mögliche Brustkrebserkrankung erkannt werden.
Deshalb hat seit 2005 in Deutschland jede Frau zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr alle 2 Jahre Anspruch auf ein Mammographie-Screening. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft ist der Nutzen einer regelmäßigen Routine-Mammographie für Frauen ohne Symptome außerhalb dieser Zielgruppe noch nicht ausreichend geklärt, darum übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen auch hierfür nicht die Kosten.
Laut dem deutschen Bundesgesundheitsministerium darf eine Mammographie bei einer beschwerdefreien, gesunden Frau unter 50 Jahren gar nicht durchgeführt werden.
Im Falle eines auffälligen Befundes (z. B. Tastbefund) wird die Mammographie selbstverständlich auch außerhalb des Screenings durchgeführt und von den Krankenkassen bezahlt.
Risikofaktoren für Brustkrebs
Es gibt unterschiedliche Faktoren, die an der Entstehung von Brustkrebs beteiligt sind. Ihr genaueres Zusammenwirken konnte bisher noch nicht ganz entschlüsselt werden. Einige Risikofaktoren kann man nicht persönlich beeinflussen, andere ergeben sich aus bestimmten Lebensgewohnheiten und können daher vermieden werden.
Je mehr Risikofaktoren zusammenfallen, umso höher ist, statistisch gesehen, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Brustkrebs. Der behandelnde Arzt kann aufgrund dieser Faktoren abschätzen wie hoch in etwa das persönliche Brustkrebsrisiko ist. Diese Einschätzung bildet die Basis für eine Empfehlung bezüglich des Untersuchungsprogrammes zur Früherkennung.
Die nachfolgenden Faktoren zählen zu den stärksten Indikatoren für die Einschätzung des Brustkrebsrisikos bei Frauen.
Alter
Statistisch gesehen steigt das Brustkrebsrisiko mit zunehmendem Alter. Mit Mitte 60 ist es auf dem Höchststand und beginnt dann wieder leicht abzusinken. Das durchschnittliche Alter für Frauen mit einer Brustkrebsdiagnose liegt bei etwa 63 Jahren. Pro Jahr erkranken in Deutschland 150 von 100.000 Frauen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, bei Frauen zwischen 50 und 60 Jahren sind es 260 von 100.000. Rund 17.500 Frauen sterben jährlich an Brustkrebs.
Familiäre Vorbelastung
Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Brustkrebspatientinnen kann ein vererbtes Risiko nachgewiesen werden. Gibt es bereits im Verwandtenkreis ersten Grades (Mutter, Schwester,…) einen Fall einer Brustkrebserkrankung, verdoppelt sich das Risiko, selbst daran zu erkranken. Wenn zwei Verwandte betroffen sind, vervierfacht sich das Risiko.
Die “Brustkrebsgene”BRCA 1 und BRCA 2 sind in diesem Zusammenhang als relevant verifiziert worden. Mutieren sie, bedeutet das für die betroffenen Frauen ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Auch ein höheres Risiko für Eierstockkrebs geht damit einher.
Hormone
Tumorzellen reagieren manchmal auf Hormone. Daher wirkt sich auch der Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone auf die Entstehung von Brustkrebs aus. Eine frühe Regelblutung und eine späte Menopause können die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs erhöhen.
Eine Beeinflussung des Hormonspiegels ist nur teilweise, zum Beispiel über ein normales Körpergewicht, oder das Stillen von Kindern, möglich. Generell senken Schwangerschaften und Stillperioden das Brustkrebsrisiko.
Die Einnahme der Anti-Baby-Pille kann das Risiko ein wenig erhöhen, das von anderen Krebsarten allerdings senken.
Auch eine Hormonersatztherapie über einen längeren Zeitraum kann zu einem höheren Brustkrebsrisiko führen.
Lebensgewohnheiten
Vor allem über den eigenen Lebensstil kann das Brustkrebsrisiko beeinflusst werden. Aufgrund von rund 7000 ausgewerteten Studien des Cancer Research Fund (WCRF) und des American Institute for Cancer Research (AICR) wurden vor allem Übergewicht nach der Menopause und Alkoholkonsum als Einflussfaktoren für die Erhöhung des Brustkrebsrisikos als wissenschaftliche Anhaltspunkte definiert. Regelmäßige Bewegung senkt hingegen das Risiko.
Bestrahlung des Oberkörpers
Auch eine Bestrahlung im Brustbereich, die aufgrund einer Vorerkrankungen notwendig wurde, kann zu einem leicht erhöhten Brustkrebsrisiko führen.
Persönliche Brustkrebsvorsorge
Aufgrund der oben angeführten Risikofaktoren empfiehlt sich laut Experten folgendes Verhalten:
- Übergewicht vermeiden
- Möglichst wenig Alkoholkonsum
- Regelmäßige Bewegung
- Stillen
- Hormonersatztherapie nur nach genauer Nutzen-Risiko-Abwägung
Mammographie
Als Mammographie bezeichnet man ein spezielles Bruströntgen, wodurch auch kleine nicht tastbare Karzinome (bösartige Tumore) entdeckt werden können.
Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die beim Durchdringen des Gewebes unterschiedlich abgeschwächt werden. Dadurch ist in einer Mammographie das Fettgewebe dunkel. Tumoren hingegen sind weiß und lassen sich daher gut erkennen.
Im Normalfall werden zwei bis drei Röntgenaufnahmen von jeder Brust gemacht.
Aufgrund des Einsatzes neuester Technologien kann die Strahlendosis bei einer modernen Mammographie sehr gering gehalten werden. Die Strahlenbelastung kann in etwa mit einem einwöchigen Aufenthalt im Gebirge verglichen werden.
Grundsätzlich werden 2 Arten von Mammographien unterschieden:
Diagnostische Mammographien
Diese Art von Untersuchung wird verwendet, um Beschwerden wie Schmerzen oder tastbare Knoten in der Brust, bzw. Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze abzuklären. Außerdem führt man diagnostische Mammographien bei Frauen mit familiärer Vorbelastung, sowie bei bereits an Brustkrebs erkrankten Frauen durch.
Wird bei Frauen ein sehr röntgendichtes Brustdrüsengewebe festgestellt, sollte zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung der Brust vorgenommen werden, um eine sichere Diagnose zu gewährleisten.
Screening-Mammographien
Screening-Mammographien sind Untersuchungen, die bei beschwerdefreien Frauen durchgeführt werden, um eine Früherkennung von Brustkrebs zu gewährleisten. Im Zuge des 2005 gestarteten Mammographie-Screenings in Deutschland, werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, alle zwei Jahre schriftlich, per Post zu einer Mammographie eingeladen.
Vorbereitungen für eine Mammographie
Um eine reibungslose Untersuchung zu gewährleisten, sollte man leicht ablegbare Kleidung tragen, und kein Deodorant, Puder oder Cremes im Brust- oder Achselbereich benutzen, denn dies könnte die Qualität der Röntgenbilder beeinträchtigen.
Ablauf einer Mammographie
Zunächst wird jede Brust zwischen zwei Kunststoffplatten gelegt und zusammengedrückt. So kann ein Bild mit Röntgenstrahlen erzeugt werden. Dies wird in zwei bis drei verschiedenen Positionen wiederholt, damit die Aufnahmen möglichst aussagekräftig werden.
Eine Mammographie kann wegen des Zusammendrückens unangenehm, in manchen Fällen sogar schmerzhaft sein. Allerdings muss ein gewisser Druck erzeugt werden, um mit einer geringen Strahlendosis ein bestmögliches Ergebnis erzielen zu können. Die Dauer der Untersuchung beläuft sich auf einige Minuten.
Bei der Doppelbefundung werden die Aufnahmen nach dem Vier-Augen-Prinzip von zwei unabhängigen Radiologen begutachtet
Ist der Befund positiv, müssen von den Ärzten weitere Untersuchungen (MRT, Biopsie,…) durchgeführt werden, um eine genaue Diagnose erstellen zu können. Ein negativer Befund bedeutet keine Veränderungen des Brustdrüsengewebes.
Der Befund kann entweder direkt beim Radiologen abgeholt werden, oder er wird per Post zugeschickt.
Kritik an der Mammographie
Grundsätzlich ist die Strahlenbelastung durch eine Mammographie sehr gering. Sie beträgt etwa 0,2 bis 0,3 Millisievert. Bei Frauen unter 30 Jahren ist das Brustgewebe allerdings besonders empfindlich auf Strahlung.
Außerdem ist nicht jede Brust gleich gut zu beurteilen. So ist bei Frauen, die Hormone einnehmen, bei Jüngeren oder bei größeren Brüsten das Gewebe oft sehr dicht und Veränderungen sind schwer zu beurteilen. Das kann dazu führen, dass sehr selten eine Abweichung übersehen wird oder – häufiger – ein Befund zu unrecht als verdächtig erachtet wird und deshalb weitere Untersuchungen nach sich zieht.
Auch ein falsch- negativer Befund kann, zwar selten, aber doch vorkommen. Dabei kommt es trotz vorhandenem Brustkrebses zu einem unauffälligen Mammographie-Ergebnis. Um diese Fehlerquote mögliche gering zu halten, werden bei entsprechender medizinischer Indikation zusätzlich Untersuchungen mit Hilfe von Ultraschall oder MRT eingesetzt.
Durchführungsort einer Mammographie
Zunächst benötigt man eine Überweisung von einem allgemeinen Arzt oder einem Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe zu einem Facharzt für Radiologie, in eine Spezialabteilung eines Spitals, oder in ein Brustzentrum. Dort werden dann die nötigen Untersuchungen durchgeführt.
Ist man Teil des Brust-Früherkennungprogramms genügt die zugesendete Einladung und die Vereinbarung eines Termins.
Abdeckung der Kosten
Deshalb hat seit 2005 in Deutschland jede Frau zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr alle 2 Jahre Anspruch auf ein Mammographie-Screening. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft ist der Nutzen einer regelmäßigen Routine-Mammographie für Frauen ohne Symptome außerhalb dieser Zielgruppe noch nicht ausreichend geklärt, darum übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen auch hierfür nicht die Kosten.
Im Falle eines auffälligen Befundes (z. B. Tastbefund) wird die Mammographie selbstverständlich auch außerhalb des Screenings durchgeführt und von den Krankenkassen bezahlt.
Alle weiteren Informationen zum Mammographie-Screening in Deutschland als auch die Terminvereinbarung findest du hier: Mammographie Screening - das Brustkrebs-Früherkennung-Programm
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Bei einer Mammographie handelt es sich um ein Bruströntgen, um bösartige Tumore (Karzinome) möglichst früh erkennen zu können und somit das Brustkrebsrisiko zu senken.
Die Brustkrebs Vorsorgeuntersuchung ist in Deutschland für alle gesetzlich versicherten Teilnehmerinnen des Früherkennungsprogrammes kostenlos. Inwieweit bei privat versicherten Teilnehmerinnen die private Krankenversicherung die Kosten der Untersuchung im Mammographie-Screening übernimmt, sollte vor der Untersuchung mit der Versicherung geklärt werden.
Grundsätzlich sollte eine Mammographie ab dem Alter von 50 Jahren bis zum 69. Lebensjahr alle zwei Jahre durchgeführt werden.
Quellen
- Quelle: Mammographie Screening Programm Deutschland: Mammographie im Vergleich zu anderen Methoden (11.05.2021)
- Quelle: Bundesministerium für Gesundheit: Mammographie-Screening (11.05.2021)
- Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft: Brustkrebs - Mammographie-Screening | DKG (11.05.2021)
- Quelle: Gesundheitsportal der FUNKE Mediengruppe: Mammographie – Röntgen zur Brustkrebsdiagnostik (11.05.2021)
- Quelle: Gesundheit.gv.at, Öffentliches Gesundheitsportal Österreich: Brustkrebs: Früherkennung | Gesundheitsportal (15.07.2020)
- Quelle: Mammographie - Brustkrebs-Frühdiangose, Screening. | Gesundheitsportal (15.07.2020)
- Quelle: Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz Österreich Brustkrebs-Früherkennungsprogramm (15.07.2020)