Mumps Impfung

Zusammenfassung

Die hochinfektiöse Virenerkrankung Mumps (Parotitis epidemisch) betrifft vor allem Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren. Mit steigendem Lebensalter können Komplikationen bei einer Erkrankung zunehmen. Sie befällt hauptsächlich die Speicheldrüsen und verläuft bei etwa der Hälfte der Patienten ohne Beschwerden. Dabei hinterlässt der sogenannte Ziegenpeter eine dauerhafte Immunität. Eine Übertragung des Mumpsvirus erfolgt durch die Tröpfcheninfektion. Ansteckungsgefahr besteht 2 Tage vor, bis 9 Tage nachdem Symptome auftreten.

Typische Symptome sind eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse, die oft mit Schmerzen beim Kauen, in den Ohren, oder beim Bewegen des Kopfes einhergeht. Eine Mumpserkrankung kann mit oder ohne Fieber verlaufen.

Um einer Erkrankung mit Mumps vorzubeugen, wird eine Impfung ab dem elften Lebensmonat empfohlen. Diese kann jedoch in jedem Lebensalter nachgeholt werden, und ist besonders für Frauen im gebärfähigen Alter, vor einer geplanten Schwangerschaft, wichtig.

Mumps - Erreger, Übertragung und Krankheitsverlauf

Erreger und Übertragung

Mumps kann beim Sprechen, Niesen und Husten, durch Tröpfchen übertragen werden. Vor allem im Winter und Frühjahr häuft sich die Krankheit. Die Ansteckungsgefahr ist zwei bis vier Tage nach dem Beginn der Krankheit am Größten.

Krankheitsverlauf

Zu den charakteristischen Symptomen von Mumps zählen die ein- oder beidseitige Entzündung der Ohrspeicheldrüsen inklusive Schwellung und Fieber. Allerdings verlaufen 30- 40 % der Infektionen ohne Symptome.

Husten und Halsschmerzen können vor allem bei erkrankten Kindern auftreten. Im Normalfall geht man von einer drei- bis achttägigen Dauer der Erkrankung aus. Mit steigendem Alter der Patienten verläuft sie schwerer.

Eine Entzündung der Hirnhäute oder des Gehirns zählen zu den häufigsten Komplikationen. Diese haben oft eine Innenohrschwerhörigkeit zur Folge. Betroffene Männer können unter einer schmerzhaften Schwellung und Entzündung der Hoden leiden, die sogar zur Unfruchtbarkeit führen kann. Bei Mädchen und Frauen kann es zu einer Eierstockentzündung kommen, die in der Regel aber nicht zu einer Sterilität führt. Mumps führt während der Schwangerschaft zwar zu keinen Fehlbildungen des Kindes, kann aber eine Fehlgeburt zur Folge haben.

Verbreitung

Mumps ist weltweit verbreitet und betrifft vorwiegend das Kindes- und Jugendalter. Eine gut verträgliche Impfung in Kombination mit einem Schutz gegen Masern und Röteln steht zur Verfügung.

Geimpft sollte ab dem 9. Lebensmonat werden. Die Impfung besteht aus einem Lebendimpfstoff und findet in zwei Teilimpfungen statt, die in der Regel lebenslangen Schutz bieten.

Mumps Impfung - Indikationen

Empfohlen kann die MMR-Impfung ab dem vollendeten 9. Lebensmonat werden. Dabei können fehlende Impfungen in jedem Alter nachgeholt werden.

Immun sein sollten vor allem Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen wie Krabbelstuben, Kindergärten, Schulen und Horten arbeiten, sowie medizinisches Personal jeglicher Art.

Für Frauen im gebärfähigem Alter ist eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln besonders wichtig, da die Masern zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen können.

Auch für einen längeren Aufenthalt in den USA ist eine Impfung verpflichtend.

Impfprogramme und Impfschema

Kostenfreies Impfprogramm und Kinderimpfung

Österreich

In Österreich ist die Impfung gegen Mumps im kostenlosen Impfprogramm beinhaltet. Eine Immunisierung wird mit dem 3-fach Kombinationsimpfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR) erreicht. Es handelt sich dabei um eine Lebendimpfung. 2 MMR-Impfungen werden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat im Abstand von 3 Monaten empfohlen. Erfolgt die Erstimpfung nach dem ersten Lebensjahr, sollte die zweite Dosis nach einem Mindestabstand von vier Wochen, jedoch frühestmöglich verabreicht werden.

Spätestens mit dem vollendeten 12. Lebensjahr bzw. bei Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung, wie zum Beispiel Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen sollte der MMR-Impfstatus überprüft werden. Wenn es erforderlich ist, sollten fehlende Impfungen dringend nachgeholt werden.

Auch für Erwachsene ist die MMR-Impfung in Österreich zur Zeit kostenlos, an allen öffentlichen Impfstellen, für alle Altersgruppen verfügbar. Dabei wird empfohlen zwei Dosen im Abstand von mindestens vier Wochen zu geben.

Deutschland

In Deutschland werden bei einer Grundimmunisierung gegen Mumps, bei Kindern zwei MMR-Impfstoffdosen, ab dem Alter von elf bis 14 Monaten, im Abstand von vier Wochen, spätestens aber mit dem vollendeten 2. Lebensjahr, gegeben. Bei einer bevorstehenden Aufnahme in eine Gemeinschaftseinrichtung (Kita), oder bei Kontakt mit einem Mumpskranken, kann eine Immunisierung bereits ab dem 9. Lebensmonat erfolgen.

Für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unklarem Impfstatus, bzw. nur einer Impfung, wird eine MMR-Impfung empfohlen. Besonders dann, wenn sie im Gesundheitsdienst oder in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten.

Schweiz

In der Schweiz wird ebenfalls eine zweifache Kombinationsimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln durchgeführt. Die erste Dosis wird im Alter von 9 Monaten, die zweite mit zwölf Monaten verabreicht.

Für nicht immunisierte Personen ist eine Nachholimpfung in jedem Alter möglich und empfohlen.

Für eine Grundimmunisierung gegen Mumps entstehen für die Patienten in Österreich, Deutschland und der Schweiz keine Kosten.

Impfschema in Deutschland

1. Lebensjahr:

Grundimmunisierung 2 Impfdosen

  1. Dosis mit 11-14 Monaten
  2. Dosis im Abstand von 4 Wochen, spätestens mit vollendetem 2. Lebensjahr

Kosten der Impfung:

Die empfohlene MMR-Impfung wird von den Krankenkassen übernommen.

Impfschema in Österreich

1. Lebensjahr:

Grundimmunisierung 2 Impfdosen

  1. Dosis mit 9 Monaten
  2. Dosis im Abstand von 3 Monaten

Schulalter 7. bis 15. Lebensjahr:

  1. Auffrischung

Kosten der Impfung:

Die Impfung ist im kostenfreien Kinder Impfprogramm für Österreich enthalten.

Impfschema in der Schweiz

1. Lebensjahr:

Grundimmunisierung 2 Impfdosen

  1. Dosis mit 9 Monaten
  2. Dosis mit 12 Monaten

Kosten der Impfung:

Die Kosten werden durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung abzüglich eines Selbstbehalts übernommen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Mit welchen Symptomen muss man bei Mumps rechnen?
Vivellio FAQ
Wie kann man sich mit Mumps anstecken?
Vivellio FAQ
Wer sollte sich gegen Mumps impfen lassen?
Vivellio FAQ
Wieviel kostet eine Mumps-Impfung?
Vivellio FAQ

Quellen

  • Gesundheit.gv.at, Öffentliches Gesundheitsportal Österreich https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/kinderkrankheiten/infektion/mumps (17.03.2020)
  • https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/impfungen/mmr-impfung (17.03.2020)
  • Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Mumps.html (17.03.2020)
  • Bundesamt für Gesundheit BAG https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/mumps.html (17.03.2020)
  • Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Österreich.html (17.03.2020)
  • Robert Koch Institut, rki.de https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/Ausgaben/34_19.pdf?__blob=publicationFile (17.03.2020)
  • Impfkalender deutsch.pdf, Robert Koch Institut https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Downloads-Impfkalender/Impfkalender_Deutsch.pdf?__blob=publicationFile (17.03.2020)
  • Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Österreich.html (17.03.2020)
  • Bundesamt für Gesundheit BAG, https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/gesundheitsfoerderung-und-praevention/impfungen-prophylaxe/schweizerischer-impfplan.html (17.03.2020)
Letztes Update am
3.2.2022
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