Meningokokken Impfung
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Meningokokken Bakterien können sich im Nasen-Rachenraum festsetzen und eine Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis) oder Blutvergiftung(Meningokokken-Skepsis) auslösen. Die Infektion kann aber auch mild verlaufen und spontan abheilen. Eine Übertragung findet durch die Tröpfcheninfektionstatt. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch einer Meningokokkenerkrankung (Inkubationszeit) beträgt in der Regel zwischen ein und zehn Tagen, meistens jedoch weniger als vier Tage.
Eine Erkrankung kann innerhalb von nur wenigen Stunden von vollster Gesundheit bis zum Tod führen.
Häufig betroffen sind Säuglinge, Kleinkinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene und bestimmte Personengruppen mit erhöhtem Erkrankung- oder Komplikationsrisiko.
Meningokokkeninfektionen treten weltweit auf, wobei es eine Häufung im Saharagebiet in Afrika gibt.
Eine Impfung wird möglichst früh, ab dem vollendeten 2. Lebensmonat aber auch für Erwachsene, die sich schützen wollen, empfohlen, ist aber nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Meningokokken - Erreger, Übertragung und Krankheitsverlauf
Erreger und Übertragung
Eine Übertragung von Meningokokken-Erkrankungen findet von Mensch zu Mensch durch die Tröpfcheninfektion statt (durch Husten, Niesen, Küssen,…) Die dafür verantwortlichen Bakterien heißen Neisseria meningitis. Eine hohe Ansteckungsgefahr besteht immer dort, wo Menschen engen Kontakt haben. Das kann sowohl in Kindergärten, Schulen, Diskotheken, auf Partys, aber auch in anderen Gemeinschaftseinrichtungen, oder im eigenen Haushalt sein.
Obwohl Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche besonders gefährdet sind, kann die Erkrankung in jedem Lebensalter auftreten. Jugendliche, können ohne es zu wissen, eine Infektionsquelle für andere sein. Sie können die Meningokokken im Nasen-Rachen-Raum tragen, ohne zu erkranken. Das trifft auch auf etwa 10 bis 15 % der europäischen Bevölkerung zu.
Krankheitsverlauf
Eine Infektion mit Meningokokken führt mitunter zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und /oder einer Blutvergiftung. Bei einer Meningitis treten Symptome wie starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Erbrechen und bei der septischen Form auch Hautblutungen auf. Diese Symptome sind Alarmzeichen und sollten umgehend behandelt werden. Säuglinge leiden zusätzlich oft an Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit und einem Unwillen berührt zu werden.
Bei einer Blutvergiftung kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und oft auch Hautausschlag. Das kann innerhalb weniger Stunden zu Schock, Koma und schließlich Tod führen.
Auch bleibende Schäden sind möglich. Dazu gehören zum Beispiel Lähmungen oder ein Gehörverlust.
Werden Meningokokkeninfektionen nicht behandelt, führt das in fast der Hälfte aller Fälle zum Tod. Oft wird eine Behandlung aufgrund des sich schnell verschlechternden Krankheitsverlauf zu spät begonnen.
In Österreich, Deutschland und der Schweiz sind Meningokokken-Erkrankungen meldepflichtig. Bei Verdacht müssen Personen sofort in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Mit den geeigneten Medikamenten ist eine Behandlung in den meisten Fällen erfolgreich, auch wenn es immer wieder auch schwere tödliche Verläufe gibt.
Verbreitung
Grundsätzlich sind Meningokokken weltweit verbreitet. Allerdings sind die verschiedenen sogenannten Serotypen global sehr unterschiedlich verteilt. Für das Auftreten von Epidemien haben vor allem die Serogruppen A, B, C, W135 und Y Bedeutung. In Österreich kommen vor allem Erreger der Gruppe B vor. In ganz Europa spielen auch die Gruppe C und Y eine Rolle. In der Schweiz erkranken hauptsächlich Kinder unter 5 Jahren und Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren an einer Meningokokkeninfektion.
Vorbeugung gegen Meningokokken
Um einer Erkrankung durch Meningokokken vorzubeugen stehen gut verträgliche Impfstoffe zur Verfügung. Passend für die unterschiedlichen Serogruppen gibt es auch verschiedene Impfstoffe. Je nach Zielgruppe wird ein anderer Impfstoff empfohlen. Allerdings gibt es keinen Impfstoff der vor allen Serogruppen schützt.
Meningokokken Impfung - Indikationen
Für die folgenden Personengruppen sind Meningokokken-Impfungen zusätzlich empfohlen:
Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko:
- Personen mit Immundefekten
- Bei Therapie mit Eculizumab
- Bei schwerer T-Zell- und B-Zell-Immunrepressiva-/ Biologie-Therapie
Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko:
- Personen mit engem Kontakt zu Meningokokken-Erkrankten
- Laborpersonal mit Kontakt zu Meningokokkenisolaten
- Personal von Pädiatrien, Infektionsabteilungen, Intensivstationen
- Militär: bei Rekruten oder Auslandseinsätzen
- Bei Reisen in gefährdete Gebiete (Endemiegebiete): Gilt allerdings nur für Meningokokken A,C,W135 und Y
Impfprogramme und Impfschema
Wann und wie oft impft man gegen Meningokokken?
Allgemein werden für Kinder ab dem vollendeten 2. Lebensmonat Impfungen gegen Meningokokken B empfohlen.
Eine Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C kann für Kinder im 13.-15. Lebensmonat einmalig empfohlen werden. Diese Impfungen sind in Österreich nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Eine Kombinationsimpfung gegen Meningokokken der Gruppe A, C W135 und kann ab dem 10. vollendeten Lebensjahr für alle Jugendlichen empfohlen werden.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Es kann zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und/ oder einer Blutvergiftung kommen. Typische Symptome einer Meningitis sind dabei starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Erbrechen und bei der septischen Form auch Hautblutungen. Bei einer Blutvergiftung sind Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und oft auch Hautausschlag Alarmsignale. Innerhalb weniger Stunden können diese Beschwerden zu Schock, Koma und schließlich sogar zum Tod führen. Relevante Anzeichen einer Infektion mit Meningokokken bei Säuglingen sind Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit und der Unwille berührt zu werden. Auch bleibende Schäden wie beispielsweise Lähmungen oder ein Gehörverlust sind durchaus möglich.
Die Übertragung von Meningokokken findet durch die Tröpfcheninfektion statt. Vor allem Husten, Niesen, oder Küssen sind häufige Übertragungswege. Eine besonders hohe Ansteckungsgefahr entsteht dort, wo Menschen engeren Kontakt haben. Vor allem in Kindergärten, Schulen, Diskotheken, auf Partys, aber auch in anderen Gemeinschaftseinrichtungen, oder im eigenen Haushalt. Manche Menschen tragen die Bakterien im Nasen-Rachen-Raum, ohne Symptome zu entwickeln. Sie werden dadurch unwissentlich zu Überträgern der Krankheit.
Die Impfung wird allgemein bereits für Kinder ab dem vollendeten 2. Lebensmonat empfohlen. Je nachdem gegen welche Serogruppe geimpft werden soll, gibt es unterschiedliche Impfschemata. Für die folgenden Personengruppen werden Meningokokken-Impfungen zusätzlich empfohlen: Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko: Personen mit Immundefekten Bei Therapie mit Eculizumab Bei schwerer T-Zell- und B-Zell-Immunrepressiva-/ Biologie-Therapie Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko: Personen mit engem Kontakt zu Meningokokken-Erkrankten Laborpersonal mit Kontakt zu Meningokokkenisolaten Personal von Pädiatrien, Infektionsabteilungen, Intensivstationen Militär: bei Rekruten oder Auslandseinsätzen Bei Reisen in gefährdete Gebiete (Endemiegebiete): Gilt allerdings nur für Meningokokken A,C,W135 und Y
Die Grundimmunisierung sowie die Impfung im Erwachsenenalter ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit unterschiedlichen Kosten für die Patienten verbunden.
Quellen
- Gesundheit.gv.at, Öffentliches Gesundheitsportal Österreich (22.03.2020)
- Gesundheit.gv.at (22.03.2020)
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (22.03.2020)
- Bundesamt für Gesundheit BAG (22.03.2020)
- Robert Koch Institut (22.03.2020)
- Bundesamt für Gesundheit BAG (22.03.2020)
- Robert Koch Institut, rki.de (22.03.2020)