Herpes Zoster Impfung
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Die Infektionskrankheit Herpes Zoster (Gürtelrose) ist eine Nachfolgeerkrankung einer durchgemachten Windpockenerkrankung und wird durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst, das zur Familie der Herpes Viren gehört. Durch eine Erkrankung an Windpocken in der Kindheit, findet bereits eine Erstinfektion mit diesen Viren statt. Nachdem die Krankheit kuriert ist, bleiben einige der Viren in bestimmten Nervenknoten vorhanden, wo sie nach Jahren wieder reaktiviert werden können, was Wiederrum zum Auftreten einer Gürtelrose führen kann.
Typisch für die Gürtelrose ist der Hautausschlag, der sich von der Wirbelsäule ausgehend rund um den Körper, sozusagen wie ein Gürtel, ausbreitet. Dabei entstehen stecknadelkopfgroße Bläschen auf geröteter, geschwollener Haut entlang der Nervenbahnen.
Hauptsächlich betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem und ältere Personen. Das Varizellen-Zoster-Virus ist weltweit verbreitet. Eine Impfung wird Menschen ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.
Herpes Zoster - Erreger, Übertragung und Krankheitsverlauf
Erreger und Übertragung
Die Gürtelrose wird durch den selben Erreger (Varicella-Zoster-Virus), wie die Windpocken ausgelöst. Wird in der Kindheit eine Erkrankung mit Windpocken durchgemacht, verbleibt ein Teil der Viren sozusagen “schlafend” im Körper, genauer gesagt, in den Nervenknoten vorhanden. Nach Jahren bis zu Jahrzehnten, können diese Viren dann wieder reaktiviert werden und zu einem Ausbruch des Herpes Zoster, und somit einer Gürtelrose, führen.
Da nur die virushaltige Bläschenflüssigkeit infektiös ist, besteht bei einer Gürtelrose eine geringe Gefahr einer Übertragung. Deckt man den Ausschlag gut ab, kann das Ansteckungsrisiko stark minimiert werden.
Krankheitsverlauf
In etwa 30 % aller Menschen sind einmal in ihrem Leben von der Gürtelrose betroffen. Die Krankheit tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf, da die Abwehrkräfte des Immunsystems im Laufe des Lebens abnehmen, und die im Nervensystem befindlichen Viren, nicht mehr eindämmen können. Deshalb sind ungefähr die Hälfte der erkrankten Personen älter als 50 Jahre.
Der bei einer Erkrankung auftretende Hautausschlag ähnelt dem der Windpocken, ist allerdings auf ein klar begrenztes Hautareal beschränkt. Die stecknadelkopfgroßen Bläschen breiten sich meist von der Wirbelsäule her, wie ein Gürtel, auf geröteter, geschwollener Haut aus.
Eine Gürtelrose beginnt oft mit uncharakteristischen Beschwerden, wie beispielsweise Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Lichtscheu, Kopfschmerzen, Fieber und geschwollenen Lymphknoten. In weiterer Folge kommt es zu einem Brennen und starken Schmerzen in jenem Hautbereich, der durch den betroffenen Nervenstrang versorgt wird. Das sind vor allem der Brustkorb, selten das Gesicht, der Hals, die Arme, der Rücken oder die Beine.
Der typische Hautausschlag zeigt sich zirka zwei bis drei Tage später. Die kleinen erhabenen Rötungen und die mit klarer Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die nach weiteren drei bis fünf Tagen aufbrechen, trocknen danach innerhalb einer Woche ab und es bilden sich braune Krusten.
Eine vollständige Abheilung der Hautveränderungen kann man nach zwei bis vier Wochen erwarten.
Folgen der Gürtelrose sind oft monatelang auftretende, heftige und schlecht behandelbare Schmerzzustände, Narbenbildung, der sogenannte Post-Zoster-Pruritus (unangenehmer Juckreiz der Haut), Entzündung von Bindehaut, Hornhaut und Sehnerv mit Sehstörungen, Schwindel, Hörprobleme, Gesichtslähmung, Entzündung, des Gehirns/der Gehirnhäute und bakterielle Superinfektionen. Außerdem steigt das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko bei betroffenen Patienten.
Verbreitung
Das Varizellen-Zostervirus ist weltweit verbreitet und hoch ansteckend. Schon bei Kindern im Alter von 10 bis 11 Jahren kann eine Durchseuchung von mehr als 90 % festgestellt werden.
In etwa 30 % aller Menschen sind einmal in ihrem Leben von der Gürtelrose betroffen. Die Krankheit tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf, da die Abwehrkräfte des Immunsystems im Laufe des Lebens abnehmen, und die im Nervensystem befindlichen Viren nicht mehr eindämmen können. Deshalb sind ungefähr die Hälfte der erkrankten Personen älter als 50 Jahre.
Außerdem kann man davon ausgehen, dass jeder Zweite in seiner Lebenszeit einmal an Herpes Zoster erkrankt.
Herpes Zoster Impfung - Indikationen
Österreich
In Österreich wird empfohlen, einen Totimpfstoff zweimalig, in einem Abstand von mindestens 2 Monaten, zu verabreichen. Einen Auffrischungsimpfung gibt es nicht.
Für Kinder ist eine Impfung gegen Herpes Zoster nicht vorgesehen und auch nicht zugelassen.
Erwachsenen hingegen, wird eine Impfung ab dem vollendeten 50. Lebensjahr empfohlen. Auch Personen, die schon einmal an Herpes Zoster erkrankt waren, können geimpft werden. Allerdings muss hier ein mehrjähriger Abstand zwischen Erkrankung und Impfung liegen.
Zwei Impfstoffe stehen dafür zur Verfügung, ein Lebend- und ein Totimpfstoff. Da der Lebenimpfstoff nach wenigen Jahren seine Wirksamkeit verliert, wird der Totimpfstoff wegen seiner längeren Wirksamkeit empfohlen.
Deutschland
Von der ständigen Impfkommission (STIKO) wird zum Schutz vor Herpes Zoster, seinen Komplikationen und Spätfolgen, für alle Personen ab dem 60. Lebensjahr eine Impfung mit einem Totimpfstoff empfohlen.
Dabei sollen zwei Dosen im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten gegeben werden.
Für Personen mit einem besonderen Risiko wird eine Impfung bereits ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. In diese Gruppe fallen Personen mit :
- angeborener oder erworbener Immundefizienz oder Immunsuppression
- einer HIV-Infektion
- rheumatoider Arthritis
- systemischem Lupus erythematodes
- chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
- chronischer Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale
- chronischer Niereninsuffizienz
- Diabetes
- Für Kinder gibt es keine vorgesehene Impfung.
Schweiz
In der Schweiz wird die Impfung gegen Herpes Zoster mit einem Lebendimpfstoff, grundsätzlich für Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren empfohlen. Patienten mit Immunschwäche, wird die Impfung bereits ab dem Alter von 50 Jahren nahegelegt.
Eine Vergütung durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung ist derzeit noch nicht gewährleistet.
Impfschema in Deutschland
Erwachsene:
ab dem 60. Lebensjahr generell empfohlen 2 Impfdosen im Abstand von 2 bis 6 Monaten für Personen mit besonderem Risiko ab dem 50. Lebensjahr empfohlen
Kosten der Impfung:
Eine Kostenübernahme der jeweiligen Krankenkasse ist für die oben genannten Personengruppen in der Regel gewährleistet.
Impfschema in Österreich
Erwachsene:
ab dem 50. Lebensjahr generell empfohlen 2 Impfdosen im Abstand von 2 Monaten
Kosten der Impfung:
Die Impfung ist nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Impfschema in der Schweiz
Erwachsene:
vom 65. bis 69. Lebensjahr generell empfohlen 1 Impfdosis für Personen mit Immunschwäche bereits ab dem 50. Lebensjahr empfohlen
Kosten der Impfung:
Die Kosten werden derzeit nicht durch die obligatorische Krankenkasse übernommen.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Die Gürtelrose beginnt oft mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Lichtscheu, Kopfschmerzen, Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Danach kommt es meist zu einem Brennen und starken Schmerzen, vor allem im Bereich des Brustkorbes. Der typische Hautausschlag ist auf ein klar begrenztes Hautareal beschränkt, und besteht aus stecknadelkopfgroßen Bläschen auf geröteter, geschwollener Haut, die sich wie ein Gürtel, meist von der Wirbelsäule her, ausbreiten. Diese Bläschen sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die bei Hautkontakt ansteckend für andere Menschen ist. Nach etwa einer Woche trocknen die Bläschen ab und bilden braune Krusten. Eine vollständige Abheilung kann bis zu vier Wochen dauern.
Das Varicella-zoster-Virus, das die Windpocken auslöst, ist auch für Herpes Zoster verantwortlich. Steckt man sich in der Kindheit mit Windpocken an, verbleiben einige Viren in den Nervenknoten. Werden sie später, im Erwachsenenalter, aufgrund einer Schwächung des Immunsystems, wieder aktiviert, kommt es zu einem Ausbruch der Gürtelrose. Vor allem ältere Personen sind mit der Möglichkeit einer Erkrankung durch Herpes Zoster konfrontiert. Die Gefahr einer Übertragung durch die virenhaltige Bläschenflüssigkeit kann durch gute Abdeckung des Ausschlages minimiert werden.
Grundsätzlich wird die Impfung ab dem 50. vollendeten Lebensjahr empfohlen. Dies Empfehlung variiert jedoch von Land zu Land. Ein besonders hohes Risiko zu erkranken haben Menschen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz oder Immunsuppression, einer HIV-Infektion, rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, chronischer Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale, chronischer Niereninsuffizienz und Diabetes. Für Kinder ist keine Impfung vorgesehen.
Derzeit werden die Kosten nur von den deutschen Krankenkassen übernommen. In der Schweiz und in Österreich ist die Impfung gegen Herpes Zoster nicht kostenfrei.
Quellen
- Gesundheit.gv.at, Öffentliches Gesundheitsportal Österreich https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/guertelrose-herpeszoster (21.04.2020)
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Gürtelrose-(Herpes-Zoster).html (21.04.2020)
- Robert Koch Institut, rki.de https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html (21.04.2020)
- Bundesamt für Gesundheit BAG https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/windpocken.html (21.04.2020)
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Österreich.html (21.04.2020)
- Robert Koch Institut, rki.de https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html#doc2374554bodyText13 (21.04.2020)
- Robert Koch Institut, rki.de https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/Ausgaben/34_19.pdf?__blob=publicationFile (21.04.2020)
- Bundesamt für Gesundheit BAG https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/gesundheitsfoerderung-und-praevention/impfungen-prophylaxe/schweizerischer-impfplan.html (21.04.2020)