Darmspiegelung - Darmkrebsvorsorge

Allgemein

Als Darmkrebs werden meist Tumore des Dickdarms bezeichnet, die in etwa 40 Prozent der Fälle im rechten, quer verlaufenden Teil des Darmes entstehen. Die linksseitigen Darmabschnitte und der Mastdarm, auch Enddarm genannt, sind in den restlichen 60 Prozent der Fälle betroffen. Der Enddarm beinhaltet die letzten 15 bis 20 Zentimeter des Darms bis hin zum Schließmuskel, weshalb hier als Überbegriff kolorektale Karzinome (Tumore) verwendet wird.

Früherkennung

Um die Chancen auf eine vollständige Heilung zu erhöhen, ist eine frühe Diagnose eines Darmpolypen oder Darmkrebses notwendig. Darmkrebs entwickelt sich über einen langen Zeitraum aus den sogenannten Darmpolypen. Beschwerden treten erst relativ spät auf. Deshalb hat die Vorsorgeuntersuchung hier einen hohen Stellenwert und ist von besonderer Bedeutung. Tumore und seine Vorstufen können so nicht nur frühzeitig erkannt, sondern auch rechtzeitig entfernt werden. Weiters kann die Diagnose, bei einem Verdacht auf Darmkrebs durch verschiedene, zusätzliche Untersuchungsverfahren bestätigt werden.

Werden Darmpolypen rechtzeitig erkannt, und mit Hilfe einer Polypektomie beseitigt, kann der Ausbruch von Darmkrebs, in etwa 90 Prozent der Fälle abgewendet werden. Erfolgt eine Diagnose rechtzeitig, ist Darmkrebs zu 100 Prozent heilbar. Folgende zwei Untersuchungen sind dabei von zentraler Bedeutung:

Hämocculttest

Im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung wird dieser Test ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Dabei kann nicht sichtbares Blut im Stuhl nachgewiesen werden. Dazu werden Stuhlproben von drei aufeinanderfolgenden Tagen im Labor untersucht. Wenn bei mindestens einem davon Blut nachgewiesen werden kann, dass nicht von Hämorrhoiden stammt, wird eine zusätzliche Untersuchung des Dickdarms notwendig.

Koloskopie

Um den gesamten Dickdarm beurteilen zu können ist eine komplette Darmspiegelung (Koloskopie) die zuverlässigste Methode. Im Zuge dieser Untersuchung können auch eventuelle Polypen mit Hilfe einer Schlinge und/oder Strom entfernt werden.

Mit Hilfe einer Betäubung kann diese Methode schmerzfrei und ambulant durchgeführt werden. Ab dem 50. Lebensjahr wird sie alle sieben bis zehn Jahre empfohlen. Für Personen mit familiärer Veranlagung oder bereits einer Diagnose, sollten diese Untersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr machen lassen.

Diagnose

Sollte ein Verdacht auf Darmkrebs bestehen, kann mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungen eruiert werden, ob die Veränderung gutartig ist, oder ob es sich tatsächlich um eine Krebserkrankung handelt. Auch die Art des Tumors und das Stadium, in dem sich die Erkrankung befindet können so ermittelt werden.

Die bereits oben erwähnte Koloskopie wird rektal mit einem flexiblen Endoskop durchgeführt, und macht eine Beurteilung der gesamten Darmschleimhaut bis zum Ende des Dickdarms möglich. Außerdem können verdächtiges Gewebe (Biopsie) oder Polypen entnommen und danach unter dem Mikroskop beurteilt werden.

Ist eine komplette Darmspiegelung aufgrund von Verwachsungen und Engstellen nicht möglich, kann eine CT-Kolonoskopie durchgeführt werden. Weiterführende Untersuchungen können beispielsweise Ultraschall (Endosonographie), eine Computertomographie des Bauchraumes oder des Beckens, beziehungsweise eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes sein. Als hilfreich können sich auch Laboruntersuchungen wie ein Blutbild, Leberwerte usw. herausstellen.

Liegen alle Befunde vor können die Ausbreitung des Tumors, der Befall der Lymphknoten und anderer Organe beurteilt werden. Dazu wird in den meisten Fällen die TNM-Klassifikation verwendet:

  • T bezieht sich auf die Ausbreitung des Dickdarmkarzinoms
  • N zeigt an wie viele Lymphknoten befallen sind
  • M gibt an, ob Fernmetastasen gefunden wurden

Anlaufstellen bei Verdacht auf Darmkrebs

Wenn ein Verdacht auf Darmkrebs besteht, kann man diesen bei folgenden Stellen abklären lassen:

  • Arzt für Allgemeinmedizin
  • Facharzt für Innere Medizin
  • Facharzt Gastroenterologie und Hepatologie

Allgemeine Vorsorgeuntersuchungen führt der Hausarzt durch, eine Koloskopie kann entweder bei einem Facharzt für Innere Medizin oder Chirurgie, aber auch in Krankenhäusern mit Abteilungen für Innere Medizin/Gastroenterologie oder Chirurgie gemacht werden.

Kosten einer Untersuchung

Früherkennung

Im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung, ab dem 50. Lebensjahr, werden die Kosten für einen Hämocculttest einmal im Jahr, für eine Vorsorge-Koloskopie alle zehn Jahre übernommen. Sollten unklare Beschwerden auftreten, kann der Patient jederzeit vom Hausarzt eine Überweisung für eine Darmspiegelung erhalten.

Darmkrebs Verdacht

Die bei einer Diagnose entstandenen Kosten übernehmen die Sozialversicherungsträger. Für bestimmte Leistungen wie beispielsweise Medikamente oder stationäre Aufenthalte gibt es Kostenbeteiligungen für die Patienten. Diese variieren, je nach Krankenversicherungsträger.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Koloskopie?
Vivellio FAQ
Was kostet eine Darmkrebs Vorsorgeuntersuchung?
Vivellio FAQ
Wo kann man eine Darmkrebs Vorsorgeuntersuchung machen lassen?
Vivellio FAQ

Quellen

Letztes Update am
3.2.2022
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